Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Dank enormer Fortschritte in der Forschung ist die Brustkrebstherapie heute wirksamer denn je. Eine besondere Entwicklung zeigt sich in der medikamentösen Tumortherapie. „Neu entwickelte Wirkstoffe gegen Brustkrebs, sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, zeigen große Wirkung und eröffnen neue Therapiemöglichkeiten“, so Dr. med. Marion Klieden, Leiterin des Brustzentrums am Klinikum Mutterhaus.
Weniger Nebenwirkungen als bei traditioneller Krebstherapie
Bei der Therapie mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten wird ein zellzerstörender Wirkstoff an einen Antikörper gekoppelt, der sich gezielt mit der Krebszelle verbindet und sie zerstört. Diese Form der zielgerichteten Antikörpertherapie hat den entscheidenden Vorteil, dass der Wirkstoff, also das Chemotherapeutikum, erst im Innern der Tumorzelle freigesetzt wird. „Im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie weist die Anwendung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten in der Krebsbehandlung weniger Nebenwirkungen auf, da die gezielte Therapie verhindert, dass das Chemotherapeutikum auch gesunde Körperzellen abtötet. Somit ergibt sich für unsere Patientinnen eine weitere schonende und effiziente Behandlungsoption zusätzlich zu den bereits etablierten zielgerichteten Möglichkeiten und zur herkömmlichen Therapie. Hier wird gern der Vergleich zum Trojanischen Pferd vorgenommen, der die Strategie der Therapie verdeutlicht“, äußert sich Klieden.
Ausgezeichnete Behandlung im zertifizierten Brustzentrum
Das Brustzentrum ist Teil des Onkologischen Zentrums am Klinikum Mutterhaus und bereits seit 2004 von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Über 360 primäre bzw. neu diagnostizierte Mammakarzinome werden hier im Jahr behandelt. Jahrelange Erfahrung und modernste diagnostische und therapeutische Verfahren sichern den betroffenen Menschen in der Region eine bestmögliche Versorgung und Behandlung.