Bereits zum dritten Mal bot die Kinder- und Jugendpsychiatrie in den Osterferien ein paar Patientinnen und Patienten im Alter von 8 bis 12 Jahren an, den Fahrradführerschein zu erwerben. Sozialpädagogin und Leiterin des Projekts Kristin Brackhahn ist überzeugt von ihrer Idee: „Fahrradfahren vermittelt ein Freiheitsgefühl und ist eine gute Gelegenheit, den Kindern nicht nur zu mehr Mobilität zu verhelfen, sondern auch ihren Selbstwert zu stärken.“
Um die Prüfung zu bestehen, leisteten die Kinder sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Prüfungsteil ab: Die Theorie erlernten sie in den Wochen vor den Osterferien im Rahmen ihres Schulunterrichts in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Praktisch geübt wurde dann in der Woche nach Ostern in der Jugendverkehrsschule in Trier-Nord, was nebenbei Abwechslung vom Stationsalltag bot. An dem Programm durften auch Kinder teilnehmen, die trotz bestandener Prüfung noch unsicher auf dem Zweirad waren und sich verbessern wollten.
„Ziel des Projekts ist nicht nur das Bestehen der Prüfung an sich, sondern vielmehr der Erwerb verschiedener Kompetenzen. Das spiegelt sich auch darin wider, dass Kinder, die die Prüfung nicht bestehen, eine Urkunde bekommen. Jedes Kind erlebt somit einen Erfolg und kann im Anschluss an die Aktion etwas vorzeigen.“ Neben den Fähigkeiten im Umgang mit dem Fahrrad und dem Straßenverkehr, werden im Rahmen der Initiative auch Regelakzeptanz, Eigenverantwortung und die sozialen Kompetenzen der Teilnehmer geschult. „Zudem erhöht das Fahrradfahren das Selbstbewusstsein der Kinder – das Gefühl, etwas geschafft zu haben“, so Brackhahn.
Die Verkehrspolizistin der Jugendverkehrsschule Simone Lauterbach, die den praktischen Unterricht durchführt, berichtet: „Ich bin stolz, wenn ich am Ende der Woche die Fortschritte sehe, die die Kinder gemacht haben.“ Am Ende des Projekts bekamen alle Teilnehmer ihren Fahrradführerschein ausgehändigt.
Die Aktion wird aktuell durch das Feriengeld der Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziert.
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