Eine Initiative der Abteilung Psychosomatik-Schmerzmedizin der Inneren Medizin 2 des Klinikums Mutterhaus (Dr. Werner Schaan) und der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Dr. Karoline Weiland-Heil)
Die Binge-Eating-Störung (Binge = engl. Sauferei) ist - ähnlich der Bulimia nervosa - durch wiederholte Essattacken charakterisiert. Betroffene berichten, dass sie während einer solchen Attacke die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren (z. B. schneller Essen als normalerweise, Essen von großen Mengen ohne hungrig zu sein, allein Essen oder Schulgefühle nach dem Essen). Der wesentliche Unterschied zur Bulimia nervosa besteht darin, dass bei der Binge-Eating-Störung keine regelmäßigen, einer Gewichtszunahme entgegensteuernden Maßnahmen ergriffen werden. Demzufolge sind die meisten Betroffenen übergewichtig.
Die Binge-Eating-Störung stellt ein eigenständiges Störungsbild dar, das im Wesentlichen durch folgende Symptome gekennzeichnet ist:
Es besteht deutliches Leiden wegen der Essanfälle.
Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen in der Woche für sechs Monate auf.
Die Essanfälle gehen nicht mit dem regelmäßigen Einsatz von kompensatorischen Verhaltensweisen einher (z. B. Fasten oder exzessive körperliche Betätigung) und sie treten nicht ausschließlich im Verlauf einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa auf.
Wie Anorexia und Bulimia nervosa geht auch die Binge-Eating-Störung mit einer Reihe von körperlichen und psychischen Folgen einher.
Die Schäden für den Körper aufgrund des Übergewichtes sind groß und betreffen überwiegend das Herz-Kreislauf-System: