Vorsorgeuntersuchungen, Selbsthilfegruppen, gute Ernährung und viel Bewegung. Es gibt viele Wege, gesund zu bleiben. Wir sind an Ihrer Seite.
„Ruck-Zuck - der Speck ist weg!“ heißt es im Lied der Trierer Leyendecker-Bloas, doch leider braucht eine Gewichtsreduktion oft Monate und Jahre. Und selbst wenn der Speck schnell verschwunden ist, lässt der berühmte Jojo-Effekt meist nicht lange auf sich warten und am Ende zeigt die Waage oft mehr an als vor der Diät.
Unsere Expertin, Prof. Dr. Dorothee Decker, u. a. Leiterin des zertifizierten Adipositaszentrums an unserem Klinikum, räumt heute mit einigen Ernährungsmythen auf.
Am Anfang reicht der Schock beim Blick in den Spiegel oder auf die Waage oft aus, um den Vorsatz „Abzunehmen“ in Angriff zu nehmen. Nachdem in den ersten Wochen die Kilos noch recht zügig den Rückzug antreten, fallen viele Menschen in ein Loch, sobald die Waage stagniert. Kommt dann noch eine Feier hinzu mit all ihren Verlockungen, ist der Vorsatz an seinem Gewicht zu arbeiten, meist schnell vergessen. Darum wollen wir gerne von Ihnen wissen, wie man sich dauerhaft motiviert eine Diät durchzuhalten?
Wer dauerhaft Gewicht reduzieren möchte, sollte keine Diät beginnen, sondern eine konsequente Lifestyleänderung betreiben. Die Energiezufuhr muss geringer als der Verbrauch sein. Eine erfolgreiche konservative Behandlung von Übergewicht und Adipositas gelingt am ehesten mit einem multimodalen Therapieansatz bestehend aus Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und vor allem konsequentem Umdenken. Je nach Ausmaß der notwendigen Gewichtsreduktion ist eine professionelle, interdisziplinäre Unterstützung sinnvoll bzw. notwendig.
Diät-Konzepte gibt es wie Sand am Meer und jedes Jahr erscheinen unendlich viele neue Bücher rund um das Thema der Gewichtsreduktion. Was halten Sie von den verschiedenen Diätkonzepten: Shake-Diäten, Low-Carb oder Stoffwechseldiäten.
Tatsächlich werden unzählige Konzepte angeboten. Der größte und langfristigste Erfolg zur Gewichtsreduktion wird sich bei einem individuellen, maßgeschneiderten Konzept einstellen. Langfristige Akzeptanz und Umsetzbarkeit im Alltag unter Berücksichtigung der persönlichen und beruflichen Situation und persönlichen Vorlieben der Betroffenen sollten berücksichtigt werden.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass keine Mangelerscheinungen auftreten, das heißt die Ernährung darf nicht zu einseitig sein.
Durch Formuladiäten (Shakes) kann kurzfristig eine deutliche Gewichtsreduktion erzielt werden. Langfristig muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Grundumsatz nicht zu sehr reduziert wird.
Hat man es nun endlich geschafft, überschüssige Pfunde los zu werden, vergehen meist nur wenige Monate, ehe sich die Zahlen der Waage schleichend wieder nach oben bewegen. Darum würden wir gerne von Ihnen wissen, woher dieser sogenannte Jojo-Effekt kommt und ab wann man davon sprechen kann?
Das Problem aller radikalen und auch einseitigen Diäten bzw. einer raschen und drastischen Gewichtsreduktion ist u. a., dass der Grundumsatz des Körpers reduziert wird. Bei Umstellung auf eine „normale Ernährung“ erfolgt dann wieder eine rasche und drastische Gewichtszunahme, oftmals höher als das Ausgangsgewicht. Der Jo-Jo-Effekt kann durch eine langfristige Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten vermindert bzw. vermieden werden.
Nun haben wir bereits einige Probleme rund zum Thema Gewichtsreduktion erläutert. Können Sie uns abschließend den von Ihnen favorisierten Weg einmal aufzeigen?
Wie bereits erwähnt, gibt es nicht den einen Weg.
Wichtig ist, sich ein realistisches Ziel zu setzten und langfristig ein ausreichend hohes Energiedefizit zu erreichen. Günstig ist sicherlich eine proteinreiche, fett –und kohlenhydratarme Ernährung verbunden mit einer konsequenten Bewegungstherapie.
Hier ist die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining zu empfehlen.
Oftmals gelingt diese Lebensstiländerung in einer Gruppe bzw. unter professioneller Anleitung leichter als alleine.
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: wer abnehmen möchte sollte weniger Kalorien zu sich nehmen als er verbraucht. Um das Wunschgewicht auch langfristig halten zu können, ist es dabei nötig, die Ernährung dauerhaft umzustellen. Ansonsten kommt es zum bekannten Yoyo-Effekt: nach der Crash-Diät geht das Gewicht wieder steil nach oben, oft sogar noch höher als das Ausgangsgewicht. Neben einer ausgewogenen Ernährung ist das zweite Standbein beim Abnehmen mehr Bewegung. Das fördert nicht nur die Kalorienverbrennung sondern baut auch Muskeln auf. Diese verbrauchen sogar im Ruhezustand mehr Kalorien als Fettzellen.
Um Ihren Energieverbrauch zu erhöhen, reichen oft schon kleine Umstellungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
Die meisten Krankenkassen bieten auf Ihren Webseiten Ernährungsportale an, auf denen Sie detaillierte Informationen zu Ernährung und Diät finden. Dort erhalten Sie auch Übersichten zum Kaloriengehalt von Lebensmitteln.