Feldstraße 16
54290 Trier
Das Prinzip der Bildung eines Schlauchmagens (auch Sleeve-Resektion, Magenverkleinerung oder Magenresektion genannt) ist die Verkleinerung des Magenvolumens (restriktives Verfahren). Der restliche Magenanteil wird entfernt. Durch die Entfernung eines Magenanteiles (der Fundus), in dem das Hungerhormon Ghrelin produziert wird, kommt es zusätzlich zu weniger Heißhungerattacken.
Die Indikation für eine Schlauchmagen-Operation wird individuell nach eingehender interdisziplinärer Untersuchung gestellt. Die entscheidenden Faktoren für die Durchführung einer solchen Operation sind: Risikoprofil, Essverhalten, Patientenmotivation, Sodbrennen-Beschwerden (Reflux-Krankheit) und das Versagen von anderen Verfahren.
Das Verfahren ist für die Patienten geeignet, die kein Fremdmaterial (Magenband) implantiert bekommen möchten. Zum anderen ist es eine geeignete Operation bei Hochrisikopatienten. Eine Umwandlung des Schlauchmagens in einen Magenbypass kann nach erfolgter Gewichtsreduktion mit deutlich geringerem Operationsrisiko erfolgen.
Die Schlauchmagenbildung führt zu einem raschen Gewichtsverlust, jedoch geringer als beim Magenbypass. Im Gegensatz zum Magenbypass sind keine regelmäßigen Vitamin-B12 Substitutionen erforderlich. Der obere Verdauungstrakt bleibt mittels Magenspiegelung weiterhin einsehbar. Es wird kein Fremdkörper implantiert, die Operation ist in ihrem Ausmaß deutlich kleiner als der Magenbypass. Eine Umwandlung des Schlauchmagens in einen Magenbypass kann erfolgen.
7-10 Tage
Langzeitergebnisse zu dieser Operationsmethode liegen derzeit noch nicht vor. Eine erneute Ausweitung des Magenschlauches ist möglich.
Die Operation ist bei Essstörungen wie Binge Eating (unkontrollierte Essattacken) oder Sweet Eating (vorzugsweise Süßigkeiten oder hochkalorischen Getränken wie Fruchtsäfte, Limonaden), sowie bei Patienten mit Sodbrennen nicht geeignet.
Es kann vor allem durch Diätfehler zu einer Ausweitung (Dilatation) des Magenschlauches kommen. Die Folge ist eine herabgesetzten Wirksamkeit in Hinblick auf die gewünschte Gewichtsreduktion. Eine konsequente Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie sind für den Erfolg unerlässlich. Ein bereits vor der Operation bestehendes saures Aufstoßen kann durch diese Operation deutlich verstärkt werden.
Durch die Verkleinerung des Magenvolumens können Sie besonders in der ersten Zeit nach der Operation nur kleine Trinkmengen zu sich nehmen. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes erhalten Sie von unseren Ernährungsberaterinnen genaue Diätvorschriften. Die tägliche Einnahme eines Multivitaminpräparates ist zur Vermeidung von Vitamin- oder Spurenelement-Mangelerscheinungen sinnvoll. Des Weiteren ist zur Vermeidung der Osteoporose (Knochenschwäche) eine kalziumreiche Kost einzuhalten.
Regelmäßige Kontrollen in der Adipositassprechstunde sind im ersten Jahr alle drei Monate, im zweiten und dritten Jahr halb- und danach einmal jährlich notwendig.