Feldstraße 16
54290 Trier
Beim Narbenbruch kommt es im Bereich einer Operationsnarbe zur Vorwölbung von Organen der Bauchhöhle.
Ursache kann eine Bindegewebsschwäche sein, die wiederum häufig die Folge von Entzündungen einer ehemaligen Operationswunde ist.
Narbenbrüche werden aber auch durch einen erhöhten Bauchinnendruck (Übergewicht, Lungenerkrankungen) begünstigt.
Zu Beginn werden häufig erst ziehende Schmerzen in der Narbe bemerkt. Später ist dann zumeist eine zunehmende Schwellung und Vorwölbung zu erkennen, die im Laufe der Zeit vor allem beim Stehen sehr groß werden kann.
Die körperliche Untersuchung beim Arzt kann durch Tasten der Bruchpforte bzw. des Bruchsackes (der Vorwölbung) die Diagnose sichern.
Selten sind zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall oder Darmuntersuchungen erforderlich.
Der Narbenbruch wird im Laufe der Zeit größer und ist dann operativ schlechter zu versorgen. Zudem besteht permanent die Gefahr, dass sich beispielsweise Darmschlingen einklemmen und verletzt werden. Eine sofortige chirurgische Behandlung ist dann notwendig, wenn der Bruch sich nicht wieder zurückdrängen lässt (eingeklemmter Bruch).
Bei der Operation wird der Bruch freigelegt und wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Anschließend wird die sogenannte Bruchpforte, also das Loch in der Bauchwand, möglichst dauerhaft verschlossen.
Nur bei sehr kleinen Defekten von wenigen Zentimetern wird heutzutage noch das Loch mit Naht verschlossen. In allen anderen Fällen sollte zur Verstärkung ein nicht auflösbares Kunststoffnetz in die Bauchdecke eingepflanzt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Einpflanzung eines Kunsstoffnetzes über eine Bauchspiegelung, ohne erneute Eröffnung der alten Operationsnarbe.
Neben allgemeinen Komplikationen kann es in seltenen Fällen zu Wundkomplikationen (Bluterguss, Entzündung) kommen.
Die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Bruch ist bei Verwendung von Kunststoffnetzen sehr gering.
Im Operationsbereich können Gefühlsstörungen und Verhärtungen auftreten.
In unserer Klinik wird das Verfahren der Nahttechnik (bei kleinen Brüchen) sowie die Einpflanzung von Kunststoffnetzen in Laparoskopischer oder in offener Technik (über den alten Schnitt) angeboten.
Je nach Operationsverfahren beträgt die Dauer des stationären Aufenthaltes vier bis acht Tage nach der Operation. Nach Entfernen der Hautfäden kann mit zunehmender körperlicher Belastung begonnen werden, eine spezielle Einschränkung ist in der Regel zumindest bei Einpflanzen von Kunststoffnetzen nicht erforderlich.
Bei den Nahttechniken wird eine Vermeidung starker körperlicher Anstrengung (Heben über 20 kg) über drei Monate empfohlen.