X schliessen

Suche

X schliessen

Kontaktnummern für den Notfall

Klinikum
Mutterhaus Nord

Zentrale

Tel.: 0651 683-0

MENU

Innovative Therapie im Kampf gegen Blutkrebs

Erstmals kontinuierliche Infusionstherapie am Klinikum Mutterhaus in Trier durchgeführt

v.l.n.r. Prof. Dr. med. Frank Rücker, Chefarzt der Inneren Medizin 1 am Klinikum Mutterhaus, und Dr. med. Chris Lentz, Oberarzt in der Inneren Medizin 1, mit ihrem Patienten K. Lawniczak.

 

Am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier wurde erstmals erfolgreich ein Blutkrebspatient mit dem bispezifischen Antikörper Blinatumomab in Form einer kontinuierlichen Infusionstherapie behandelt. Der 78-jährige Patient aus der Region Wittlich litt an einer akuten lymphatischen Leukämie (common-B-ALL). Nach Erreichen einer molekularen kompletten Remission erlitt er unter fortgeführter Chemotherapie einen Rückfall (hämatologisches Rezidiv), woraufhin der erste Zyklus der Infusionstherapie über 28 Tage initiiert wurde.

Die Durchführung dieser Therapie verantwortete Prof. Dr. Frank Rücker, seit 01. April neuer Chefarzt der Inneren Medizin 1 am Klinikum Mutterhaus und Leiter des dort ansässigen Onkologischen Zentrums sowie des darin angesiedelten Leukämie- und Lymphomzentrums.

Die Funktionsweise von Blinatumomab kann man sich wie einen "Brückenbauer" für das körpereigene Immunsystem vorstellen. Es ist ein Wirkstoff, der zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllt: Als Bi-specific T-cell engagers bindet es einerseits an die Leukämiezellen und gleichzeitig an bestimmte Abwehrzellen des Körpers, sogenannte T-Zellen. Dadurch werden die Abwehrzellen direkt in Kontakt mit den Krebszellen gebracht und können diese gezielt erkennen und zerstören. Die kontinuierliche Infusion sorgt dafür, dass dieser Prozess immer wieder angeregt wird und die Abwehrzellen so über einen längeren Zeitraum effektiv gegen die Leukämiezellen arbeiten können.

„Die erfolgreiche Anwendung der kontinuierlichen Infusionstherapie mit Blinatumomab ist ein bedeutender Fortschritt für Patienten mit rezidivierter B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie“, erklärt Prof. Dr. Rücker. „Diese Methode bietet eine innovative Behandlungsoption, wenn Standard-Chemotherapien nicht mehr wirksam sind.“ Die Behandlung verläuft im beschriebenen Fall positiv. Aktuell kann der Patient im zweiten Therapiezyklus komplett ambulant behandelt werden und kommt lediglich zum Wechsel der Infusionsbeutel ins Klinikum.

Die erfolgreiche Behandlung des Patienten unterstreicht die Expertise in der Anwendung modernster Therapieansätze am Klinikum Mutterhaus. Zudem stellt die erstmalige Durchführung der Therapie in Trier eine wesentliche Erleichterung für Blutkrebspatienten dar, die zu diesem Zweck bislang an weiter entfernte Standorte wie Mainz verwiesen werden mussten.

Hintergrund: Das Leukämie- und Lymphomzentrum am Klinikum Mutterhaus

Das Leukämie- und Lymphomzentrum ist Teil des Onkologischen Zentrums am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier, welches von der DKG (Deutsche Krebsgesellschaft) zertifiziert ist. Innerhalb dieses Zentrums arbeiten verschiedene Fachbereiche eng zusammen, um eine umfassende und ganzheitliche Betreuung von Krebspatienten in allen Phasen der Erkrankung zu gewährleisten.