In der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus fand in der Woche nach Ostern ein mehrtägiges Kunstprojekt mit dem Trierer Konzeptkünstler Laas Koehler statt. Knapp 20 stationär oder in der Tagesklinik betreute Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren gestalteten dabei Wandteppiche zum Thema „Online Offline“.
Das Projekt ist bereits seit 2017 Teil des Ferienprogramms der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ziel ist es, jungen Menschen begreifbar zu machen, dass sie ihre Fähigkeiten erkennen, sichtbar machen und auch präsentieren können. Jedes Jahr werden dafür Künstlerinnen und Künstler aus der Region eingeladen, um den Jugendlichen einen kreativen Impuls in therapeutischem Rahmen zu geben. Besonders war diesmal der Werkstoff: Statt auf Leinwänden wurde auf großen Teppichen gemalt, die mittels eines Holzgestells an die Wand gehängt werden können.
Am Anfang des kreativen Angebots stand zunächst eine gemeinsame Ideensammlung zum Schwerpunkt „Online Offline“. Dabei setzten sich die jungen Künstlerinnen und Künstler mit den digitalen und analogen Schauplätzen in ihrer eigenen Lebenswelt auseinander. Diese Impulse bildeten dann die Grundlage für gemeinsames und freies Gestalten in der Gruppe.
Durch das freie und zugleich unterstützende Setting in Anwesenheit eines Künstlers erleben Jugendliche eine positive Bestätigung ihrer selbst. Kleine Momente der individuellen Unterstützung schaffen selbst bei Kindern denen es schwerfällt sich auszudrücken ein gutes Gefühl der Anerkennung. Durch einen hohen Betreuungsaufwand und ein interdisziplinäres Team können alle Jugendliche und Kindern mit unterschiedlichsten Verhaltensweisen integriert werden. Am Ende der Präsentation haben alle Teilnehmenden etwas von sich gezeigt und etwas Bleibendes hinterlassen.
„Gemeinsam mit den Händen Kunst zu schaffen ist etwas ganz Besonderes“, so der Trierer Künstler Laas Koehler, der das Projekt gemeinsam mit Kunsttherapeutin Paula May unter der Leitung von Ergotherapeutin Mariele Hoffmann betreut. „Es regt immer wieder aufs Neue dazu an, andere Blickwinkel einzunehmen und die eigene Perspektive zu wechseln. Etwas Neues ausprobieren, in sich gehen und Herausforderungen meistern – das spiegelt sehr gut das eigene Leben wieder.“





