Auf einen Blick
Ein ganzheitliches Krankheitsverständnis berücksichtigt die komplexe Wechselwirkung zwischen somatischen, biologischen und psychosozialen Faktoren in der Beurteilung von Ursachen und Verläufen psychischer Erkrankungen sowie der sich daraus ableitenden Therapiekonzepte. Wir bieten Ihnen eine multimodale, umfangreiche und sorgfältige Diagnostik, an deren Beginn ein ausführliches Aufnahme- und Aufklärungsgespräch steht. Neben neuropsychologischen Testverfahren profitieren Sie von den Möglichkeiten der modernen Bildgebung. Unsere multidimensionale Therapie erfolgt evidenzbasiert und leitlinienorientiert. Unter Berücksichtigung neurobiologischer Krankheitsaspekte umfasst sie neben pharmakologischen Maßnahmen und neurophysiologischen Stimulationsverfahren vor allem psychotherapeutische Behandlungen sowie psychosoziale Interventionen und Komplementärtherapien.
Wir legen ausdrücklichen Wert darauf, dass Ihre Wünsche, Bedürfnisse und gleichsam Ihre Erfahrungen mit der Erkrankung in der individuellen Therapieplanung berücksichtigt werden.
Für unsere Ärzte, Psychologen, Pflegekräfte und im nicht-medizinischen Bereich für Sie tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Sie als Patient immer im Zentrum.
Wir behandeln insbesondere:
- affektive Störungen (bipolare Erkrankungen, Manien, unipolare Depression)
- Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis
- Suchterkrankungen (u.a. Alkohol-, Medikamenten-, Drogenabhängigkeiten)
- Demenzen und Verwirrtheitszustände
- Persönlichkeitsstörungen
- Anpassungsstörungen und akute Belastungsreaktionen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Angst-, Panik- und Zwangserkrankungen
- Essstörungen
- ADHS im Erwachsenenalter
In einem „System der offenen Türen“ trennen wir auf unseren Stationen weder nach Krankheitsbildern noch nach Alter. Unsere Stationstüren sind in der Regel nicht verschlossen, sondern mit spezialisiertem Personal aus dem Behandlerteam besetzt. Dies entspricht unserer therapeutisch-ethischen Haltung und ermöglicht einen besseren Beziehungs- und Kontaktaufbau mit den Patientinnen und Patienten sowie die Herstellung einer Vertrauensebene.
Es besteht eine enge Vernetzung mit anderen Fachabteilungen im Klinikum sowie gemeindenahen sozialtherapeutischen Strukturen und tertiären Einrichtungen.
Psychiatrische Tagesklinik
In unserer Tagesklinik mit 32 Therapieplätzen behandelt ein multiprofessionelles Team Erwachsene, die an akuten oder chronischen psychischen Erkrankungen leiden und ausreichend belastbar sind, um den Weg dorthin selbständig, regelmäßig und pünktlich bewältigen zu können. Die Patientinnen und Patienten folgen montags bis freitags zwischen 8.30 Uhr und 16.30 Uhr einem individuellen, komplexen Behandlungsangebot, während sie die übrige Zeit unter Einschluss der Wochenenden zuhause verbringen und dadurch immer im Kontakt mit ihrer vertrauten Umgebung und sozialem Umfeld bleiben.
Die multimodale Behandlung soll unter anderem Struktur und Stabilität vermitteln. Sie kann eine stationäre Therapie ersetzen oder als Bindeglied zwischen einem stationären Aufenthalt, einer ambulanten aber auch rehabilitativen Behandlung fungieren und somit eine wichtige Integrationsfunktion für die Rückkehr in den Alltag übernehmen. Die Schwerpunkte liegen auf medikamentösen, sozialtherapeutischen, psychotherapeutischen und edukativen Verfahren. Sämtliche Komplementärtherapien der Psychiatrischen Abteilung (Kunsttherapie, Ergotherapie, Sporttherapie, Musiktherapie etc.) stehen zur Verfügung.
Patienten mit schweren Suchterkrankungen, bei denen keine Abstinenz besteht, schweren hirnorganischen oder intellektuellen Beeinträchtigungen, akuten psychotischen Zustandsbildern sowie akuter Suizidalität können nicht in der Tagesklinik behandelt werden.
Für die Aufnahme ist eine Einweisung des ambulanten Behandlers erforderlich oder sie vollzieht sich im Anschluss an eine vollstationäre Akutbehandlung (Privatversicherte Patienten benötigen eine Zusage der Kostenübernahme ihrer Krankenversicherung).
Die Terminvergabe erfolgt über eine Warteliste. Bevor wir die Betroffenen darin aufnehmen können, erbitten wir einen telefonischen Kontakt.
Nach der Aufnahme und ausführlichen Exploration werden individuelle und bedarfsgerechte Therapieziele vereinbart und deren Erreichen in regelmäßigen Abständen evaluiert. Wir legen Wert darauf, unseren Patienten hierfür eine realistischen Zeitrahmen anzugeben.
Psychiatrische Institutsambulanz
Das multiprofessionelle Behandlungsangebot der psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) erfüllt auf gesetzlicher Grundlage einen speziellen Versorgungsauftrag für Menschen, die wegen der Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung eines besonderen, krankenhausnahen Versorgungsangebotes bedürfen. Der therapeutische Aufwand übersteigt die Möglichkeiten der niedergelassenen fachpsychiatrischen Praxis.
Ziel ist es, Krankenhausaufnahmen zu vermeiden, stationäre Behandlungszeiten zu verkürzen und Behandlungsabläufe zu optimieren. Behandlungsindikationen sind wiederholte stationäre Aufnahmen und eine lange Erkrankungsdauer, Multimorbidität, Behandlungsabbrüche und Nichtinanspruchnahme fachärztlicher Hilfe. Negative Auswirkungen auf somatische Erkrankungen und soziale Teilhabe kommen hinzu.
Die Anmeldung kann nach telefonischer Kontaktaufnahme durch den niedergelassenen Behandler erfolgen.
Psychosomatik im Klinikum Mutterhaus Nord
Die Psychosomatik im Klinikum Mutterhaus Nord verfügt über 20 vollstationäre Behandlungsplätze. Hier behandelt ein multiprofessionelles, hoch qualifiziertes Team ein ausgewähltes Spektrum psychischer Erkrankungen.
In der Betrachtung eines ganzheitlichen Menschenbildes liegt das Augenmerk insbesondere auf der Wechselwirkung zwischen der Seele (Psyche) und dem Körper (Soma) sowie sozialen Prozessen.
Dabei wird zugrunde gelegt, dass langanhaltende psychosoziale Belastungen, überdauernden Konflikte oder problematische Lebensumstände körperliche Beschwerde- und Erkrankungsbilder auslösen oder deren Verlauf erheblich beeinträchtigen können.
Die Diagnostik und Therapie folgender Störungsbilder stehen im Vordergrund:
- Störungen des Essverhaltens (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating Störung)
- Somatoforme Störungen (Körperliche Beschwerden, welche nicht durch eine körperliche Erkrankung erklärbar sind bzw. auf diese zurückgeführt werden können.)
- Psychische Störungen bei begleitenden (schweren) körperlichen Erkrankungen
- Depressive Erkrankungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Angststörungen
- Anpassungsstörungen
Die Teilnahme an Qualitätssicherungsprojekten:
Wir garantieren Ihnen einen hohen medizinischen Standard und legen Wert auf eine umfassende störungsspezifische Beratung unserer Patienten. Durch die kontinuierliche Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie gezielte Schwerpunkttätigkeit unserer Fachärzte wird unsere Expertise ständig optimiert.
Jährlich behandeln wir etwa 2500 Patienten.
Darüber hinaus sind wir in diversen Arbeitskreisen und Fachgremien vertreten.
Unsere Mitarbeiter werden im Professionellen Deeskalationsmanagement ProDeMa, einem innerbetrieblichen Präventions-, Handlungs- und Trainingskonzept zum Umgang mit Aggression und Gewalt ausgebildet.